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Kooperationen

Es ist zwar zu erwarten, dass einzelne Fahr­zeughersteller eigene Rücknahmelösungen für HV-Batterien aufbauen oder dass Fahr­zeug- bzw. Batteriehersteller ihre Batterien nur vermieten und am Lebensende für die Ent­sorgung verantwortlich sein werden (wie z.B. Volvo / Polestar). Der Einsatz von HV-Batterien in nahezu allen Fahrzeugkategorien (Busse, Lkw, Flurförder­fahrzeuge, Baumaschinen, usw.) wird jedoch zu einer steigenden Vielfalt von Batterien, Zelltypen und Herstellern führen, sodass nicht zu erwarten ist, dass sich individuelle Rück­nahmelösungen wirtschaftlich durchsetzen.

Die ­Logistik der bestehenden Rücknahme­systeme für Kleinbatterien, kleine Lithum-Ionen-­Batterien oder Bleiakkus sind nicht für die gro­ßen HV-­Batteriesysteme ausgelegt. Es dürfte daher zu erwarten sein, dass sich spezielle Strukturen und Dienstleister für die Entsorgung der HV-Batterien etablieren und hier auch Kooperationen zur flächendeckenden Erfassung aufgebaut werden.

Zusammengefasst ist davon auszugehen, dass es intensive Bemühungen geben muss, ­logistisch effiziente Entsorgungsprozesse für die zukünftig steigenden Mengen und die zunehmende Vielfalt der HV-Batterien auf­zubauen. Die Erfüllung der speziellen ADR-­Vorschriften, die hohen Anforderungen an den Brandschutz bei Lagerung und Transport so­wie die wegen der Hochspannung besonderen ­Sicherheitsanforderungen für das betroffene Personal bedingen hohe Investitionen, die bei den derzeit noch ungenauen Mengenszenarien nur schwer kalkulierbar sind.

Eine frühzeitige, enge Zusammenarbeit zwischen Batterie- und Fahrzeugherstellern, Mobilitätsdienstleistern, Entsorgern und der Recyclingwirtschaft ist deshalb ausgesprochen sinnvoll, am besten unterstützt von Forschungs­einrichtungen sowie von Entwicklungs- und Ingenieurbüros.

Zusammenfassung

Mit der Einführung von Elektrofahrzeugen müssen sich alle Marktbeteiligten mit der zu­künftigen Entsorgung gezielt auseinandersetzen. Gezielte Ansprache von Dienstleistern und Be­ratern und die Nutzung von Weiterbildungs­angeboten sollten im Mittelpunkt stehen. Grundkenntnisse über die ADR-Vorschriften, die Rechtslage und die Entsorgungskosten sind zu empfehlen. Da die weitere Nutzung ge­brauchter HV-Batterien nur auf wenige Einzel­fälle beschränkt sein wird, ist von einer meist teuren und aufwändigen Entsorgung der aus­gedienten Batterien auszugehen.

Die größte Herausforderung für die Recy­clingbranche besteht in der komplexen und teuren Entsorgungslogistik, weniger in der ­eigentlichen Recyclingtechnologie, hier können die Materialausbeuten verbessert und die Recyclingquoten erhöht werden.

Quellen

  • Reid, Gerard; Julve, Javier: Second Life-Batterien als flexible Speicher für Erneuerbare Energien. Hrsg.: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE), Berlin 2016.
  • Bauer, Sven: Akkuwelt. Vogel Business Media, Würzburg 2017.
  • Martens, Hans; Goldmann, Daniel: Recyclingtechnik. Springer Vieweg Verlag, Wiesbaden 2016.

  • Peter Meiner Elogplan

    Autor

    Dipl. Ing. Peter Meißner

    Geschäftsführer ELOGplan GmbH / BÜCHL Gruppe

  • Batterienentsorgung 2ndUse Elogplan Screenshot

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